Projekt: Weidentipi
"Jemand sitzt heute im Schatten weil, jemand vor langer Zeit einen Baum gepflanzt hat." - Warren Buffet
Ende Februar erhielt die Kita Jübberde viele Weidenstecken von einem Freund der Einrichtung, die für einen Weidentipi bestimmt waren. Das Weidentipi wurde zur Setzzeit in unseren Vorgarten aufgestellt und stellte für uns nicht nur eine Spielerweiterung unseres Spielplatzes dar, sondern gleichzeitig auch eine Chance auf ein Projekt, die Natur im Frühling beim Wachsen zu beobachten. In Morgenkreisen besprachen wir mit den Kindern, was Pflanzen zum Leben brauchen: Wasser, Erde, Licht, Ruhe und Zeit.
Der März und der April waren ungewöhnlich trocken, daher sahen es die Kinder als ihre Aufgabe, täglich für genügend Wasser zu sorgen. Am Helfertag wurden Mobiles aus Holzstöcken und Wollgarn gebastelt, die zur Zierde ins Weidentipi gehängt wurden. Vom Gruppenraumfenster aus beobachteten die Kinder, wie sich die Gartenvögel im Weidentipi versteckten und sogar Teile der Wolle für ihre Nester abzupften. Mit der Zeit wuchsen erste Blätter und grüne Zweige aus den Stecken - erste Anzeichen für lebendige und gesunde Weidenstecklinge. Parallel dazu führten wir mit den Kindern ein Experiment mit kleinen Weidenzweigen durch, die wir beim Spazieren ernteten. Diese stellten wir in eine Vase, füllten Wasser hinein und ließen sie an der Fensterbank stehen: Wir gaben den Zweigen also Wasser, Licht, Ruhe und Zeit.
Schon nach dem ersten Wochenende bildeten sich aus den dünnen Zweigen Wurzeln unter Wasser. Nach zwei Wochen kamen erste zierliche Blätter zum Vorschein, bis der Zeitpunkt gekommen war, diese Zweige nun in Tontöpfe einzupflanzen und nach draußen zu bringen. Dazu gaben wir Erde in den Topf, setzten den Steckling hinein, gossen Wasser dazu und stellten den Topf ins Beet, damit die Pflanze bei Tageslicht in Ruhe mit der Zeit wachsen kann.
In der Zwischenzeit wuchsen die zierlichen Weidenblätter des Tipis dichter, bis sie einen großen Teil der Stecken abdeckten. Nun sorgen sie für Schatten, einem Versteck für die Kinder und Lebensraum für Käfer. Die Kinder gehen mittlerweile häufig mit Lupe und Lupenglas ausgestattet auf Forschungstour.